Deutsche Tageszeitung - Neuer Banksy-Coup bleibt bei Versteigerung in Paris aus

Neuer Banksy-Coup bleibt bei Versteigerung in Paris aus


Neuer Banksy-Coup bleibt bei Versteigerung in Paris aus
Neuer Banksy-Coup bleibt bei Versteigerung in Paris aus / Foto: ©

Nach der Schredder-Aktion des britischen Graffiti-Künstlers Banksy Anfang des Monats ist bei einer erneuten Auktion mehrerer Banksy-Werke in Paris ein weiterer Coup ausgeblieben. Die Versteigerung des Auktionshauses Artcurial fand am Mittwoch unter strengen Sicherheitsvorkehrungen statt. Keines der versteigerten Werke zerstörte sich nach dem Verkauf jedoch selbst und die Preise gingen nicht in astronomische Höhen.

Textgröße ändern:

"Wir sind wachsam", hatte der Artcurial-Beauftragte Arnaud Oliveux vor der Auktion gesagt. Artcurial habe "Sicherheitsmaßnahmen ergriffen, aber sie werden so diskret und unauffällig wie möglich sein", betonte Oliveux.

Das Auktionshaus versteigerte vier Banksy-Werke: drei Siebdrucke sowie die Kunstharz-Figur einer Ratte, die einen Pinsel hält. Der Siebdruck "Stop and Search" kam für 65.000 Euro unter dem Hammer, etwa das doppelte des Schätzwertes. Der Druck "Soup Can (Yellow/Emarald/Brown" erzielte 46.800 Euro und "Queen Vic" 11.700 Euro - etwa das dreifache des geschätzten Preises.

Bei der Auktion bei Sotheby’s in London hatte eine anonyme Sammlerin das Banksy-Werk "Girl with Balloon" mit einem Mädchen und einem herzförmigen roten Ballon für 1,04 Millionen Pfund (1,2 Millionen Euro) ersteigert. Unmittelbar nachdem der Hammer gefallen war, ertönte ein Alarmsignal und ein im Rahmen versteckter Reißwolf zerschnitt einen Teil des Werks zum Entsetzen der Gäste in Streifen.

Banksy bekannte sich einen Tag später zu dem Streich. Sein Werk nannte er in "Love is in the Bin" (Liebe ist im Eimer) um. Laut Kunstexperten soll sich der Wert des geschredderten Werks durch die Aktion auf rund zwei Millionen Euro fast verdoppelt haben. Die Bieterin will es behalten.

Experten gehen davon aus, dass ein Vertrauter Banksys oder womöglich sogar der Künstler selbst, dessen Identität bis heute nicht bekannt ist, im Raum waren und den Schredder auslösten. Artcurial hat deshalb die Identität der Versteigerungsteilnehmer besonders unter die Lupe genommen, wie Oliveux sagt. "Wir haben uns ein bisschen über sie informiert." In den Rahmen der drei Siebdrucke sei jedenfalls kein Reißwolf versteckt, betonte er. Dafür seien sie zu dünn.

Das hielt Oliveux aber nicht davon ab, Banksys Aktion in London bei der Auktion zu benutzen. Als eine Bieterin zögerte, ihr Gebot bei einem der Kunstwerke zu erhöhen, sagte er: "Aber, Madame, Banksy steht im Rampenlicht. Sie werden es bereuen!"

(Y.Leyard--DTZ)

Empfohlen

Hochwassergefahr: Oder schwillt in Brandenburg allmählich an

Nach dem starken Hochwasser in Polen schwillt die Oder allmählich in Brandenburg an. Zwar blieben die Pegel nach der Übersicht des Landesamts für Umwelt am Freitag landesweit in Brandenburg in einem noch ungefährlichen Bereich. Es wurde allerdings ein schnelles und starkes Anschwellen insbesondere der Oder befürchtet. In Frankfurt an der Oder blieb das Kleist-Museum vorläufig geschlossen, es soll erst wieder bei Entwarnung geöffnet werden.

Aggressiver Hund verletzt in Nordrhein-Westfalen drei Menschen

Ein aggressiver Hund hat im nordrhein-westfälischen Kall drei Menschen verletzt. Das erste Opfer musste mit einem Rettungshubschrauber in ein Krankenhaus geflogen werden, wie die Polizei in Euskirchen am Freitag mitteilte. Demnach ereignete sich der Vorfall am Donnerstagnachmittag. Ein 61-Jähriger wollte mit einem Berner Sennenhund eines Bekannten spazieren gehen. Auf dem Grundstück des Bekannten leben mehrere Hunde.

Fahrstuhl fährt plötzlich hoch: Monteur in Bayern bei Arbeit getötet

Bei Arbeiten an einem Fahrstuhl ist ein 44 Jahre alter Mann in Fürth ums Leben gekommen. Der Aufzugsmonteur habe sich bei dem Unglück am Mittwoch auf der Kabine des Aufzugs befunden, teilte die bayerische Polizei in Nürnberg mit. Der Fahrstuhl sei aus unbekannter Ursache plötzlich in das zweite Obergeschoss hochgefahren und habe den Mann zwischen Aufzug und Gebäudedecke eingeklemmt.

Nach Strafandrohung: Online-Dienst X ist in Brasilien wieder offline

Der Online-Dienst X ist nach einer kurzzeitigen Wiederverfügbarkeit in Brasilien wieder offline. X war seit circa 16 Uhr (Ortszeit) nicht mehr aufrufbar und ist wieder gesperrt, wie der brasilianische Verband der Internetanbieter am Donnerstag mitteilte. Zuvor hatte der Oberste Gerichtshof des Landes dem Onlinedienst von Elon Musk mit einer Strafe von täglich fünf Millionen Real (umgerechnet rund 800.000 Euro) gedroht, sollte X die gerichtliche Anordnung missachten, den Zugang für Nutzer in Brasilien zu sperren.

Textgröße ändern: