Pilotenfehler hätte beinahe Katastrophe auf Flughafen San Francisco ausgelöst
Piloten einer Air-Canada-Maschine hätten im vergangenen Sommer auf dem Flughafen von San Francisco beinahe ein verheerendes Unglück ausgelöst. Wie aus dem am Freitag veröffentlichten Untersuchungsbericht hervorgeht, steuerten sie statt der ihnen zugewiesenen Landebahn eine Rollbahn an, auf der vier Flugzeuge auf die Startgenehmigung warteten.
"Nur ein paar Meter Abstand haben verhindert, dass sich der zweifellos schlimmste Unfall der Luftfahrtgeschichte ereignet", erklärte Bruce Landsberg, Vizepräsident der US-Verkehrssicherheitsbehörde (NTSB), in dem Abschlussbericht.
Demnach erhielt der Airbus A320 der Fluggesellschaft Air Canada mit 140 Menschen an Bord am 7. Juli 2017 kurz vor Mitternacht die Genehmigung, auf der Landebahn 28-Rechts zu landen. Die Piloten steuerten mit ihrer Maschine jedoch die parallel dazu verlaufende Rollbahn C an. Auf dieser warteten vier Linienflugzeuge darauf, starten zu können.
"Das Flugzeug ist auf eine Höhe von 30 Meter heruntergegangen und hat das erste Flugzeug auf der Rollbahn überflogen", erklärte die Verkehrssicherheitsbehörde. Dann habe die Besatzung des Airbus durchgestartet. Mit einer Flughöhe von höchstens 20 Metern habe die Maschine das zweite auf der Rollbahn wartende Flugzeug überflogen und dann erst wieder an Höhe gewonnen.
Von den 135 Passagieren und fünf Besatzungsmitgliedern an Bord sei niemand verletzt worden. Auch das Flugzeug sei nicht beschädigt worden.
Die mutmaßliche Ursache für diesen Pilotenfehler sei die Verwechslung der Rollbahn mit der Landebahn gewesen, erklärten die Ermittler. Die Crew habe nicht gewusst, dass die übliche Landebahn ab 23.00 Uhr geschlossen war, weil sie die Mitteilungen für Flugpersonal vor dem Flug und kurz vor der Landung nicht gründlich genug durchgesehen hätten. Der Kapitän der Maschine, der den Flughafen noch nicht oft nachts angeflogen hatte, hatte eingeräumt, die Rollbahn und die Landebahn verwechselt zu haben.
(A.Stefanowych--DTZ)