Milliardär und Magna-Gründer Stronach verklagt Tochter wegen Missmanagements
Der österreichisch-kanadische Milliardär Frank Stronach, Gründer des Autozulieferkonzerns Magna und ehemaliger Parteichef, verklagt seine Tochter. Wie am Donnerstag aus kanadischen Justizkreisen verlautete, wirft der 86-Jährige seiner Tochter Belinda Missmanagement vor und fordert von ihr 520 Millionen kanadische Dollar (345 Millionen Euro). Die Klage wurde bereits Anfang Oktober beim Gerichtshof von Ontario eingereicht, wie das Gericht bestätigte.
Die kanadische Zeitung "Globe and Mail" berichtete unter Berufung auf die Klage, Stronach werfe seiner Tochter vor, zusammen mit anderen Managern die Geschäfte der Stronach-Gruppe "schwer vernachlässigt" zu haben und ihre Funktion ausgenutzt zu haben. Demnach versuchten sie, Finanzprobleme zu vertuschen und Frank Stronach aus dem Unternehmen zu drängen. Unter anderem seien Dokumente gefälscht worden.
Stronachs Tochter Belinda wies die Vorwürfe zurück. Familienbeziehungen in einem Unternehmen könnten schwierig sein, erklärte sie. Die Vorwürfe seien falsch. "Meine Kinder und ich lieben meinen Vater."
Der gebürtige Österreicher war 1954 nach Kanada ausgewandert und hatte 1957 den Autozulieferer Magna gegründet, der zum Weltkonzern wurde. 2011 gab er die Unternehmensführung ab. 2013 trat er in Österreich bei der Parlamentswahl mit seiner Partei Team Stronach an, kehrte aber schon ein Jahr später nach Kanada zurück.
(N.Loginovsky--DTZ)