Tierarzt in Bayern infiziert sich bei Obduktion mit West-Nil-Virus
Ein Tierarzt ist in Bayern wenige Tage nach der Obduktion eines verendeten Bartkauzes an West-Nil-Fieber erkrankt, mittlerweile aber wieder genesen. Es handelte sich um die erste bekannte Übertragung des West-Nil-Virus auf einen Menschen innerhalb Deutschlands, wie das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit am Donnerstag in Erlangen mitteilte.
Mit hoher Wahrscheinlichkeit erfolgte die Übertragung des Erregers demnach durch direkten Kontakt mit Körperflüssigkeiten des am West-Nil-Virus verendeten Bartkauzes aus einem Wildpark. Eine Ansteckung von Mensch zu Mensch ist nicht bekannt. Die Infektion verläuft bei vier von fünf Infizierten symptomlos. Nur etwa 20 Prozent zeigen den Angaben zufolge leichte Krankheitssymptome wie Fieber und grippeähnliche Erscheinungen.
In Einzelfällen - insbesondere bei älteren Patienten mit Vorerkrankungen - kann durch das West-Nil-Virus jedoch auch ein schwererer, hoch fieberhafter Krankheitsverlauf mit einer Hirnhautentzündung auftreten. Auch kann die Erkrankung demnach in seltenen Fällen tödlich verlaufen. Der Nachweis des West-Nil-Virus ist meldepflichtig.
Übertragen wird das West-Nil-Virus in der Regel durch Stechmücken, wobei Vögel die Hauptwirte des Erregers darstellen. "Finden Bürgerinnen und Bürger tote Vögel, sollten sie diese Tiere grundsätzlich nicht anfassen und im Fall von Häufungen von toten Vögeln das zuständige Veterinäramt kontaktieren", riet das Landesamt.
(A.Stefanowych--DTZ)