Deutsche Tageszeitung - Paare legen nach Zusammenziehen an Gewicht zu - unabhängig von der Ehe

Paare legen nach Zusammenziehen an Gewicht zu - unabhängig von der Ehe


Paare legen nach Zusammenziehen an Gewicht zu - unabhängig von der Ehe
Paare legen nach Zusammenziehen an Gewicht zu - unabhängig von der Ehe / Foto: ©

Paare legen nach dem Zusammenziehen an Gewicht zu - und zwar unabhängig von einer Heirat. So nehmen Paare nach dem Zusammenziehen etwa doppelt so viel zu wie Paare in den ersten vier Ehejahren, wie das Max-Planck-Institut für Bildungsforschung (MPIB) am Montag in Berlin berichtete. Dieser Effekt bleibt auch bestehen, wenn Einflüsse wie Alter, Kinderkriegen, Sport, Rauchen, Gesundheitszustand oder Stress herausgerechnet werden.

Textgröße ändern:

Für die Forscher ist dies Beleg dafür, dass die Gewichtszunahme vor allem mit der Beziehungsveränderung zusammenhängt. "Denn eine Änderung des Beziehungsstatus bedeutet oft auch eine Änderung der alltäglichen Essgewohnheiten – zum Beispiel gemeinsames Frühstücken, das allein vielleicht nicht stattgefunden hätte oder bescheidener ausgefallen wäre", erklärte Ralph Hertwig, Direktor am Max-Planck-Institut und Koautor der Studie. In Gesellschaft isst der Mensch in der Regel mehr und nimmt somit mehr Kalorien zu sich.

Trennen sich Paare, sinkt der Body-Mass-Index (BMI), der das Körpergewicht eines Menschen ins Verhältnis zu seiner Körpergröße setzt, bei Frauen und Männern hingegen wieder weitestgehend auf den Wert vor dem Zusammenziehen. Das deckt sich mit der sogenannten Heiratsmarkthypothese, wonach Menschen auf Partnersuche sich um ein niedrigeres Körpergewicht bemühen, um ihre Attraktivität zu steigern.

Dass Paare in der Regel gesünder und länger als Singles leben, war bereits bekannt, ebenso wie die Tatsache, dass sie im Durchschnitt auch mehr wiegen als Alleinlebende. Unklar war bisher, wie sich Veränderungen von Beziehungen auf das Körpergewicht auswirken und wann Paare am meisten zunehmen. Dafür werteten die MPI-Forscher gemeinsam mit Experten der Universitäten Mannheim und Leipzig sowie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung Daten von 20.000 Menschen über einen Zeitraum von 16 Jahren aus.

Wie die Untersuchung überraschenderweise auch zeigt, nehmen Männer und Frauen bei Scheidungen, die auf Trennungen folgen, allerdings am meisten zu. Als mögliche Erklärung dafür geben die Forscher an, dass viele Menschen – vor allem Männer – bei der späteren Scheidung wieder in einer neuen Beziehung sind.

(W.Budayev--DTZ)

Empfohlen

Zehn Jahre Haft für Mann in Köln nach Säureangriff auf frühere Partnerin

Wegen eines Angriffs mit Schwefelsäure auf seine frühere Lebensgefährtin hat das Landgericht Köln einen im September 1980 geborenen Mann am Freitag zu zehn Jahren Haft verurteilt. Er soll dem Opfer zudem 250.000 Euro Schmerzensgeld nebst Zinsen zahlen, wie ein Gerichtssprecher nach dem wegen schwerer Körperverletzung geführten Verfahren mitteilte. Der Mann hatte die Tat gestanden.

Nach Explosionen in Köln: Ermittler fahnden mit Bildern nach Verdächtigem

Im Zusammenhang mit einer Serie von Sprengstoff- und Brandanschlägen in Köln und Umgebung fahnden die Ermittler mit Bildern nach einem Verdächtigen. Wie die Polizei am Freitag mitteilte, liegen Fotos einer Überwachungskamera aus dem Kölner Hauptbahnhof vor. Darauf sei der Mann zu sehen, der am Mittwochmorgen in der Kölner Innenstadt die Schaufenster eines Geschäfts eingeschlagen und einen Brandsatz gezündet haben soll.

Russischer Staatsbürger in Polen wegen Angriffs auf Nawalny-Vertrauten in U-Haft

Sechs Monate nach dem Angriff in Litauen auf Leonid Wolkow, einen Vertrauten des verstorbenen russischen Oppositionellen Alexej Nawalny, hat die polnische Staatsanwaltschaft Ermittlungen gegen einen mutmaßlichen Täter aus Russland aufgenommen. Wie die polnische Generalstaatsanwaltschaft am Freitag mitteilte, werden dem als Anatoli B. bezeichneten Mann drei Straftatbestände zur Last gelegt, darunter politisch motivierte Körperverletzung. Neben B. wird demnach auch gegen sechs polnische und einen belarussischen Staatsbürger ermittelt.

Lebenslange Haft wegen Heimtückemordes an Ehefrau für Mann in Oldenburg

Wegen Mordes aus Heimtücke an seiner Ehefrau hat das Landgericht Oldenburg am Freitag einen 50-Jährigen zu lebenslanger Haft verurteilt. Wie ein Gerichtssprecher mitteilte, wurde der Mann als voll schuldfähig eingestuft. Das Gericht folgte mit seinem Urteil den Anträgen von Staatsanwaltschaft und Nebenklage. Die Verteidigung hatte auf acht Jahre Haft wegen Totschlags plädiert.

Textgröße ändern: