Japanische Raumsonde setzt hüpfende Mikro-Roboter auf Asteroid Ryugu ab
Die japanische Raumsonde "Hayabusa 2" hat zwei Mikro-Roboter auf dem erdnahen Asteroiden Ryugu abgesetzt, von denen sich Forscher Antworten auf grundlegende Fragen des Universums erhoffen. Die "Minerva II"-Mission sei erfolgreich angelaufen, teilte die japanische Raumfahrtagentur Jaxa am Samstag mit. Die Keksdosen-großen Roboter seien nun dabei, "hüpfend" die Oberfläche des Asteroiden, der nach einem unter Wasser liegenden Schloss aus der japanischen Mythologie benannt ist, zu prüfen.
Die Mikro-Roboter können bis zu 15 Meter hoch springen und bis zu 15 Minuten in der Luft bleiben. Jaxa-Projektleiter Yuichi Tsuda zeigte sich "sehr stolz" über die weltweit erste bewegliche Roboter-Observation auf einem Asteroiden. 2005 war eine ähnliche Mission auf einem anderen Asteroiden gescheitert.
Höhepunkt der Mission soll die Entnahme von Material der Oberfläche des Asteroiden sein, der einen Durchmesser von 950 Metern aufweist. Dazu soll "Hayabusa 2" (japanisch: Falke) - im Oktober ein zwei Kilogramm schweres Kupfer-Objekt auf den Asteroiden abfeuern, der einen kleinen Krater in den Asteroiden schlagen soll.
Die aus dem Krater gewonnenen Asteroidenproben soll "Hayabusa 2" dann 2020 zur Erde bringen. Erforscht werden soll unter anderem, ob das Wasser auf der Erde in Teilen auch von Asteroiden stammen könnte.
Nächsten Monat will "Hayabusa 2" auch das deutsch-französische Landegerät "Mascot" auf Ryugu absetzen. Das Gerät von der Größe eines Schuhkartons soll auf der Südhemisphäre des Himmelskörpers landen. Es soll sich laut dem Deutschen Raumfahrtzentrum DLR mindestens 16 Stunden hüpfend über die Asteroidenoberfläche bewegen, um Messungen an mehreren Orten zu ermöglichen.
Entwickelt und gebaut wurde "Mascot" (Mobile Asteroid Surface Scout) vom DLR in enger Kooperation mit der französischen Raumfahrtagentur Cnes.
(A.Stefanowych--DTZ)