Forscher setzen im Kampf gegen Elfenbeinschmuggel auf DNA
Im Kampf gegen den blutigen Elfenbeinschmuggel sind Wissenschaftler mittels DNA-Analyse und Datenabgleich drei großen Schmuggler-Kartellen auf die Spur gekommen. In einer am Mittwoch im Fachmagazin "Science" veröffentlichten Studie zeigen die Forscher, dass Stoßzähne derselben Elefanten häufig von denselben Schmugglern in verschiedenen Schiffsladungen exportiert werden.
Die DNA-basierte Methode könnte dabei helfen, den Kampf gegen den illegalen Handel mit Elfenbein effektiver zu führen und in laufenden Ermittlungen gegen Kartelle die Täter durch die Zuordnung von beschlagnahmten Elfenbeinlieferungen zu überführen, hieß es.
Der illegale Handel mit Elfenbein aus Afrika ist zu einem Milliardengeschäft geworden, wie es in der Studie heißt. Jedes Jahr würden dafür bis zu 40.000 Elefanten abgeschlachtet.
Bereits in einer Studie von 2015 hatten Wissenschaftler eine DNA-basierte Methode zur Markierung von Stoßzähnen vorgestellt. Auf diesem Wege konnten zwei der bedeutendsten Wilderergebiete in Afrika identifiziert werden.
Obgleich es nur eine Handvoll solcher Gebiete gebe, sei es äußerst schwierig, die Wilderer zu stoppen, hieß es damals. Dies liege unter anderem daran, dass es sehr leicht sei, Elfenbein zu verschiffen, wenn es erst einmal in Container verladen und auf den Transitweg gebracht worden sei.
Die Wissenschaftler suchten daher nach Mitteln, Schiffsladungen den Schmugglerkartellen zuordnen zu können. Dafür setzten sie auf die bereits erprobten Methoden zur Identifizierung von Stoßzähnen, wie die Autoren der jetzt veröffentlichten Studie schreiben.
Die Forscher wählten Proben aus 38 zwischen 2006 und 2015 beschlagnahmten Lieferungen aus, darunter Knochen-Proben von zehn bei einer Hubschrauberjagd in der Demokratischen Republik Kongo getöteten Elefanten. Nach der Genotypisierung, also der Bestimmung von genetischen Merkmalen, konnten 26 Proben aus anderen beschlagnahmten Elfenbeinlieferungen diesen zugeordnet werden.
Die Forscher verknüpften die genetischen Zuordnungen der Elfenbeinproben mit den Daten zu den jeweiligen Export-Häfen sowie zur geografischen Herkunft der Stoßzähne. Auf diese Weise konnten sie dem Artikel zufolge die drei mutmaßlich größten Schmugglerkartelle identifizieren, die zwischen 2011 und 2014 Elfenbein aus Afrika verschifften. Demnach agierten sie aus Mombasa in Kenia, Entebbe in Uganda und Lomé in Togo heraus.
(Y.Ignatiev--DTZ)