Deutsche Tageszeitung - Nach "Florence" Sorge vor Erdrutschen und Dammbrüchen im Südosten der USA

Nach "Florence" Sorge vor Erdrutschen und Dammbrüchen im Südosten der USA


Nach "Florence" Sorge vor Erdrutschen und Dammbrüchen im Südosten der USA
Nach "Florence" Sorge vor Erdrutschen und Dammbrüchen im Südosten der USA / Foto: ©

Der Südosten der USA kämpft nach Tropensturm "Florence" mit den Folgen der enormen Fluten. In den betroffenen Bundesstaaten, darunter North Carolina und South Carolina, herrschte am Montag Sorge vor Dammbrüchen und Erdrutschen. Die Zahl der Toten durch "Florence" stieg derweil nach Angaben der Behörden vom Sonntag (Ortszeit) auf mindestens 15. Der Schaden durch das Unwetter wurde auf einige Milliarden Dollar geschätzt.

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Nachdem "Florence" als Hurrikan auf Land getroffen war, wurde er inzwischen auf ein tropisches Tiefdruckgebiet herabgestuft. Allerdings sorgte "Florence" weiter für massive Regenfälle. Das Unwetter sollte sich am Montag vorübergehend abschwächen, dann aber wieder an Stärke zunehmen und in einen Zyklon übergehen, erklärte das Nationale Hurrikanzentrum (NHC).

Der US-Wetterdienst warnte Sonntagnacht (Ortszeit) vor "starkem und übermäßigem Regen". Im Westen von North Carolina und im Südwesten Virginias gebe es deshalb ein "erhöhtes Risiko von Erdrutschen". In Teilen von North Carolina und South Carolina seien "katastrophale und lebensbedrohliche Sturzfluten" möglich.

"Leider müssen wir noch mehrere Tage durchhalten", sagte der Leiter der US-Katastrophenschutzbehörde (Fema), Brock Long, dem Sender Fox News. Anlass zur Sorge geben demnach vor allem die Schutzdämme. Diese seien bereits durch heftige Regenfälle eines Tropensturms Anfang September äußerst belastet.

Long forderte die Bewohner der betroffenen Gebiete auf, die Warnungen der Behörden zu beachten. "Auch wenn Hurrikans nach der Stärke des Windes eingestuft werden, ist es das Wasser, das zu den meisten Todesfällen führt", sagte er im Sender CBS News.

Bisher kamen durch "Florence" nach neuen Angaben mindestens 15 Menschen ums Leben. Den Behörden zufolge starben in North Carolina zehn Menschen, weitere fünf in South Carolina.

Die stärksten Sturmausläufer bringen zwischen fünf und siebeneinhalb Zentimeter Regen pro Stunde mit sich, wie North Carolinas Gouverneur Roy Cooper sagte. "Das ist genug, um Überschwemmungen dort auszulösen, wo es noch nie welche gab."

Auch wenn mancherorts die ersten Bewohner in ihre Häuser zurückkehrten, rechneten die Behörden mit einem langen Wiederaufbau. Die Folgen von "Florence" seien vermutlich größer als die durch Hurrikan "Matthew", sagte North Carolinas Senator Thom Tillis auf Fox News. "Matthew" hatte in dem Bundesstaat 2016 insgesamt 26 Menschen getötet.

Vor allem die Landwirtschaft sei "schwer getroffen", sagte Tillis. Die Ernteschäden müssten erst begutachtet werden, es sei aber von einem wirtschaftlichen Schaden in Höhe von einigen Milliarden Dollar auszugehen.

In North Carolina war der kleine Ort Pollocksville mit 300 Einwohnern seit Sonntagnachmittag in zwei Teile geteilt, nachdem der Fluss Trent über die Ufer getreten war. Innerhalb weniger Tage sei das Wasser um bis zu viereinhalb Meter gestiegen, sagte Bewohner Logan Sosebee, der in einer Regenpause Nachbarn per Kajak mit dem Nötigsten versorgte. "Die Strömung ist verrückt."

In North Carolina waren 500.000 Menschen weiterhin von der Stromversorgung abgeschnitten, in South Carolina weitere 20.000. Der Energieversorger Duke Energy erklärte, es sei durch die Überschwemmungen schwierig für das Unternehmen, für Reparaturarbeiten in der Gegend umherzufahren. Zudem könnten umgestürzte Strommasten in den Wassermassen schwer zu finden sein.

(A.Stefanowych--DTZ)

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