Deutsche Tageszeitung - Ehemaliger BKA-Chef Ziercke neuer Vorsitzender des Weißen Rings

Ehemaliger BKA-Chef Ziercke neuer Vorsitzender des Weißen Rings


Ehemaliger BKA-Chef Ziercke neuer Vorsitzender des Weißen Rings
Ehemaliger BKA-Chef Ziercke neuer Vorsitzender des Weißen Rings / Foto: ©

Der ehemalige Präsident des Bundeskriminalamts (BKA), Jörg Ziercke, ist neuer Bundesvorsitzender des Weißen Rings. Ziercke wurde am Samstag in Hannover an die Spitze der Opferhilfeorganisation gewählt, wie am Montag bekannt wurde. Er trat die Nachfolge von Roswitha Müller-Piepenkötter an, die acht Jahre lang Vorsitzende war. Ziercke ist seit sechs Jahren Mitglied des Weißen Rings und war seit 2012 bereits stellvertretender Bundesvorsitzender des Vereins mit gut 50.000 Mitgliedern.

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Ebenfalls am Samstag beschloss der Bundesvorstand des Vereins, dass künftig niemand ehren- und hauptamtliche Funktionen im Weißen Ring ausüben darf, der gleichzeitig öffentlich für Parteien oder Organisationen aktiv ist, die Rassismus, Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit vertreten. Anlass war demnach der Missbrauch des Logos des Weißen Rings durch einen AfD-Ortsverband bei einer öffentlichen Veranstaltung in Nordrhein-Westfalen. Die Partei habe dort den Eindruck erwecken wollen, im Auftrag des Weißen Rings Spenden für Kriminalitätsopfer zu sammeln und somit zum Unterstützerkreis des Vereins zu gehören. Das sei ohne jegliche Absprache geschehen.

"Ein Engagement in einer Partei, die für Ausgrenzung, Diskriminierung und eine Spaltung der Zivilgesellschaft sowie eine Gefährdung der freiheitlich-demokratischen Grundordnung steht, schließt eine Mitarbeit in unserer Opferhilfeorganisation kategorisch aus", erklärte Ziercke am Wochenende. Der Verhaltenskodex sei "zentrales Qualitätsmerkmal für die Arbeit des Weißen Rings und somit nicht verhandelbar". Der Verein will künftig auch keinerlei Spenden von der AfD annehmen.

Der Weiße Ring wurde 1976 in Mainz gegründet und ist Deutschlands größte Hilfsorganisation für Kriminalitätsopfer. Der Verein unterhält ein Netz von mehr als 3000 ehrenamtlichen Opferhelfern.

(P.Vasilyevsky--DTZ)

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