Deutsche Tageszeitung - Mehrere Tote durch Hurrikan "Florence" im Südosten der USA

Mehrere Tote durch Hurrikan "Florence" im Südosten der USA


Mehrere Tote durch Hurrikan "Florence" im Südosten der USA
Mehrere Tote durch Hurrikan "Florence" im Südosten der USA / Foto: ©

Der Hurrikan "Florence" hat im Südosten der USA zu den ersten Todesopfern geführt. Mindestens vier Menschen starben, darunter eine Mutter und ihr Baby in Wilmington im Bundesstaat North Carolina, als ein Baum auf ihr Haus stürzte, wie die Polizei am Freitag mitteilte. Der Vater wurde verletzt ins Krankenhaus gebracht. US-Präsident Donald Trump kündigte für die kommende Woche einen Besuch in den betroffenen Gebieten an.

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Im Bezirk Lenoir wurde ein Mensch bei dem Versuch getötet, einen Generator anzuschließen, wie Medien berichteten. Im Bezirk Pender versuchten Rettungskräfte vergeblich, zu einer Frau vorzudringen, die einen Notruf abgesetzt hatte. Bäume versperrten den Rettern den Weg. Die Frau hatte Medienberichten zufolge eine Herzattacke erlitten und verstarb an den Folgen.

Der Wirbelsturm hatte am Freitagmorgen (Ortszeit) mit mächtigen Windböen, schweren Regenfällen und meterhohen Überschwemmungen die US-Südostküste erreicht. North Carolina wurde besonders schwer getroffen. Einsatzkräfte retteten hunderte Menschen aus von Wasser umschlossenen Häusern.

Besonders schwer wurde der US-Bundesstaat North Carolina getroffen. Gouverneur Roy Cooper sprach bei einer Pressekonferenz von "Verwüstungen". "Wir sind zutiefst besorgt, dass ganze Ortschaften ausradiert werden könnten." Eine halbe Million Menschen im Bundesstaat seien ohne Strom. "Die Rettungskräfte arbeiten unter gefährlichen Bedingungen, die heute nur noch schlimmer werden", sagte Cooper.

In der Küstenstadt New Bern in North Carolina verwandelten sich Parkplätze in Seenlandschaften. "Wir kommen Sie holen. Sie müssen vielleicht in den zweiten Stock oder auf den Dachboden steigen, aber wir kommen Sie holen", wandte sich die Stadtverwaltung im Kurzbotschaftendienst Twitter an ihre Bewohner.

Der Wirbelsturm traf nach Angaben des Nationalen Hurrikanzentrums (NHC) in den Morgenstunden (Ortszeit) nahe Wrightsville Beach in North Carolina mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 150 Stundenkilometern auf Land. Er schleuderte Straßenschilder und Müll durch die Luft. Nach Angaben von US-Medien wurden in der im selben Bundesstaat gelegenen Stadt Jacksonville mehr als 60 Menschen aus einem Hotel gerettet, das unter der Wucht des Sturms einzustürzen droht.

In North Carolina wurden auch Tornados befürchtet. Die größte Gefahr ging aber von den enormen Wassermassen aus, die "Florence" mit sich brachte. Am Neuse-Fluss in New Bern wurde laut NHC eine Überflutung von drei Metern Tiefe gemessen. Zwischen 150 und 200 Menschen wurden in der Stadt aus den Überschwemmungszonen befreit, wie die örtlichen Behörden mitteilten. Weitere 150 Menschen warteten dort noch auf ihre Rettung.

Das Auge des Sturms bewegte sich um 11.00 Uhr (Ortszeit) den NHC-Angaben zufolge mit sechs Stundenkilometern vorwärts. Auf der fünfstufigen Hurrikan-Skala schwächte sich "Florence" weiter auf die Stärke 1 ab. Die Gefahr sank dadurch aber nicht, wie das Hurrikan-Zentrum warnte. Da sich der Sturm nur sehr langsam vorwärts bewege, könne er lange über Land wüten - extreme Regenfälle drohten.

In einigen Regionen könne bis zu ein Meter Regen fallen, erklärte das NHC. Damit drohten "katastrophale Springfluten und lang anhaltende Hochwasserstände in den Flüssen". Die Katastrophenschutzbehörde Fema warnte am Freitagmorgen (Ortszeit), "Florence" werde in den kommenden 24 bis 36 Stunden eine "bedeutsame Bedrohung" bleiben.

Viele Küstenorte glichen Geisterstädten. Fenster waren mit Brettern vernagelt, die Straßen wie ausgestorben. In mehreren Städten galten Ausgangssperren.

Tausende Menschen waren in den vergangenen Tagen vor dem anrückenden Sturm von der Küste geflüchtet. In North und South Carolina, Georgia, Maryland und Virginia sowie der Hauptstadt Washington hatten die Behörden den Notstand ausgerufen. Insgesamt 1,7 Millionen Menschen wurden aufgefordert, sich in Sicherheit zu bringen.

US-Präsident Trump werde "Mitte kommender Woche" in die betroffene Region reisen, sobald feststehe, dass sein Besuch kein Hindernis für Rettungs- und Hilfsmaßnahmen darstelle, sagte seine Sprecherin Sarah Sanders.

(N.Loginovsky--DTZ)

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