Pornostar will in Buch detailliert über angebliches Sex-Abenteuer mit Trump berichten
Kurz vor den Kongresswahlen im November steht US-Präsident Donald Trump neuer Ärger ins Haus. Die Pornodarstellerin Stormy Daniels will Anfang Oktober eine Autobiographie herausbringen, in der sie detailliert über ihr angebliches einstiges Sex-Abenteuer mit dem heutigen Präsidenten berichten will. "Ich werde alles aufschreiben", kündigte sie am Mittwoch im Fernsehsender ABC an.
"Sie glauben doch wohl nicht, dass ich irgendetwas zurückhalten werde?" sagte Daniels in der ABC-Show "The View". "Ich werde alles aufschreiben, und die Leute können über mich denken, was sie wollen - aber wenigstens ist es die Wahrheit."
Daniels hatte Trump nach eigenen Angaben im Juli 2006 bei einem Promi-Golfturnier im kalifornischen Lake Tahoe kennengelernt und mit ihm in einem Hotelzimmer Sex gehabt. Der Immobilienmogul und TV-Star war damals bereits mit der heutigen First Lady Melania verheiratet, drei Monate zuvor hatte sie den gemeinsamen Sohn Barron zur Welt gebracht. Trump ließ ein Abenteuer mit Clifford über Mitarbeiter dementieren.
Nach eigenen Worten will die Pornodarstellerin in dem Buch mit dem doppeldeutigen Titel "Full Disclosure" (Volle Enthüllung) Details über ihr angebliches sexuelles Abenteuer mit Trump liefern, die aus ihrem im März ausgestrahlten Interview mit dem Fernsehsender CBS herausgeschnitten wurden. In dem Interview habe sie etliche Dinge gesagt, die ihr sehr wichtig gewesen seien, die aber aus Zeitgründen vom Sender geschnitten worden seien, sagte Daniels.
Der Fall Stormy Daniels sorgt bereits seit Monaten für Schlagzeilen. Trumps früherer Rechtsanwalt Michael Cohen hat gestanden, der Pornodarstellerin kurz vor der Präsidentschaftswahl im November 2016 "in Abstimmung mit und auf Anweisung von" Trump 130.000 Dollar (114.000 Euro) Schweigegeld gezahlt zu haben, damit sie Stillschweigen über das angebliche Sex-Abenteuer bewahrt. Diese Zahlung verstieß laut Cohen gegen die Regeln zur Wahlkampffinanzierung.
Trump macht derzeit bereits das Enthüllungsbuch "Fear" ("Furcht") des Starjournalisten Bob Woodward zu schaffen, der einen paranoiden und zornigen Präsidenten sowie ein Weißes Haus im Zustand des permanenten "Nervenzusammenbruchs" schildert.
Zuvor hatte die frühere Trump-Mitarbeiterin Omarosa Manigault Newman dem Präsidenten in einem Buch Rassismus vorgeworfen. Der Autor Michael Wolff hatte bereits im Januar in einem Buch ein düsteres Bild von Chaos und Intrigen im Weißen Haus gezeichnet und zahlreiche ranghohe Mitarbeiter zitiert, die Zweifel an Trumps geistiger Eignung für das Präsidentenamt äußerten.
Das Warten auf die Veröffentlichung von Daniels’ Buch könnte für den Präsidenten zu einer Nervenprobe werden, sagte ihr Anwalt Michael Avenatti: "Für Donald Trump werden es lange drei Wochen werden, bis das Buch herauskommt", sagte er ABC.
(P.Vasilyevsky--DTZ)