Hurrikan "Florence" bedroht weiterhin die US-Ostküste
Trotz einer neuerlichen Abschwächung des Hurrikans "Florence" bedroht der Wirbelsturm weiterhin die US-Ostküste. Es sei nach wie vor von einer "lebensbedrohlichen Situation" auszugehen, warnte das Nationale Hurrikanzentrum der USA (NHC) am späten Mittwochabend (Ortszeit). Das NHC stufte den Sturm auf die Kategorie 2 von insgesamt fünf herunter, warnte aber vor gefährlichen Regenfällen und Überschwemmungen.
Dem NHC zufolge bringt "Florence" aktuell Windgeschwindigkeiten von bis zu 175 Stundenkilometern mit sich. Damit dürfte der Sturm die US-Ostküste noch immer hart treffen. Nach Einschätzung der Meteorologen wird der Hurrikan am Donnerstagabend oder Freitagmorgen auf Land treffen. In den Bundesstaaten North und South Carolina, Maryland, Virginia, Georgia und der Hauptstadt Washington wurde der Notstand ausgerufen.
Der Vorhersage zufolge dürfte in einigen Regionen von North und South Carolina bis zu ein Meter Regen fallen. Dadurch könne es katastrophale Springfluten geben, Flüsse könnten über die Ufer treten, warnte das NHC. Zudem drohten Sturmfluten und Tornados.
Einwohner der Küstengebiete der betroffenen Regionen waren bereits zuvor zum Verlassen ihrer Häuser aufgefordert worden. Für insgesamt rund 1,7 Millionen Bewohner gelten Evakuierungsanordnungen oder -empfehlungen. US-Präsident Donald Trump erklärte am Mittwoch mit Blick auf den Sturm: "Geht ihm aus dem Weg, spielt keine Spiele mit ihm", der Sturm sei äußerst groß. "Wir werden damit umgehen, wir sind bereit, wir sind fähig."
Die US-Katastrophenschutzbehörde Fema hatte zuvor gewarnt, "Florence" werde die Küste mit der Wucht eines "Mike-Tyson-Schlages" treffen - eine Anspielung auf den Ex-Boxweltmeister. Selbst der deutsche Astronaut Alexander Gerst, der sich an Bord der Internationalen Raumstation (ISS) befindet, warnte die US-Bürger: "Pass auf, Amerika!" schrieb er im Kurzbotschaftendienst Twitter.
Tausende Menschen hatten sich am Mittwoch bereits vorsorglich in Sicherheit gebracht. Auf den Straßen bildeten sich lange Staus. Manche Einwohner wollten aber trotz Evakuierungsanordnungen weiterhin nicht ihre Häuser verlassen. Der Energieversorger Duke Energy in North und South Carolina erklärte, in einer bis drei Millionen Haushalten drohe der Strom auszufallen. Eine Reparatur könne Wochen dauern. (N.Loginovsky--DTZ)