Champagner soll das Weltall erobern
Ein französischer Designer will Champagner ins Weltall bringen. Octave de Gaulle, Urgroßneffe des früheren Präsidenten Charles de Gaulle, hat eine spezielle Flasche und passende Kelche entwickelt, um den "König der Weine" in der Schwerelosigkeit trinken zu können. Am Mittwoch ist im ostfranzösischen Reims ein Jungfernflug an Bord eines Airbus geplant, der die Schwerelosigkeit simuliert.
Da Champagner ohne Schwerkraft nicht aus der Flasche fließt, müsste man ihn mit Strohhalmen schlürfen, sagt der Physiker Gérard Liger-Belair, der das Projekt für die Champagnermarke Mumm mit entwickelt hat. Das wäre aber eine wenig würdige Art und Weise, das teure Getränk zu sich zu nehmen.
De Gaulles "Weltraum-Flasche" soll dies ändern. Der Leiter der Agentur Spade, die auf Design fürs All spezialisiert ist, hat die Glasflasche dafür zweigeteilt: Oben befindet sich der Champagner. Im unteren Teil ist ein Ventil angebracht, das den edlen Schaumwein auf Fingerdruck aus dem Gefäß "schießt".
Ein Aluminiumring an der Flaschenöffnung bremst die Flüssigkeit und formt sie zu einer Kugel - ähnlich wie bei einer Seifenblase. Mit speziellen Kelchen können Raumfahrer die Champagnerkugeln dann auffangen und trinken.
Den Astronauten auf der Internationalen Weltraumstation (ISS) wie dem Deutschen Alexander Gerst dürfte die Erfindung allerdings vorerst nicht zugute kommen, wie der Physiker Liger-Belair betont. Dort sei Alkoholkonsum nicht gestattet. Profitieren könnten künftig aber Weltraumtouristen, sollte es erste kommerzielle Flüge ins All geben.
(Y.Leyard--DTZ)