Robert Menasse erhält Deutschen Buchpreis für Roman "Die Hauptstadt"
Der Deutsche Buchpreis geht in diesem Jahr an den Schriftsteller Robert Menasse für seinen Roman "Die Hauptstadt". Sein Buch mache "unmissverständlich klar: Die Ökonomie allein, sie wird uns keine friedliche Zukunft sichern können", erklärte die Jury am Montag in ihrer Begründung. "Das Humane ist immer erstrebenswert, niemals zuverlässig gegeben: Dass dies auch auf die Europäische Union zutrifft", zeige Menasse mit seinem Roman auf eindringliche Weise.
"Die, die dieses Friedensprojekt Europa unterhöhlen, sie sitzen unter uns", heißt es in der Begründung weiter. Dramaturgisch gekonnt grabe Menasse "leichthändig in den Tiefenschichten jener Welt, die wir die unsere nennen". Der Deutsche Buchpreis wurde zum Auftakt der Frankfurter Buchmesse im Kaisersaal des Frankfurter Römers verliehen. Für die Literaturauszeichnung waren sechs Romane nominiert, neben Menasse Bücher der Schriftsteller Gerhard Falkner, Franzobel, Thomas Lehr, Marion Poschmann und Sasha Marianna Salzmann.
Als Preisgeld erhält der Gewinner des Buchpreises 25.000 Euro, die weiteren fünf nominierten Romane werden vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels mit 2500 Euro honoriert. 2016 gewann Bodo Kirchhoff mit "Widerfahrnis" den Deutschen Buchpreis. Ab Dienstag öffnet die Frankfurter Buchmesse dann ihre Türen für das Publikum. (Y.Ignatiev--DTZ)