Dritter schwerer Wirbelsturm in sechs Wochen trifft im Süden der USA auf Land
Mit Hurrikan "Nate" hat der dritte schwere Wirbelsturm in nur sechs Wochen das US-Festland erreicht. Mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 140 Stundenkilometern traf "Nate" am Samstagabend an der Mississippi-Mündung im Bundesstaat Louisiana auf Land, wie das US-Hurrikanzentrum NHC mitteilte. Die Bewohner mehrerer Bundesstaaten am Golf von Mexiko wurden vor Flutwellen und Überschwemmungen gewarnt. Über dem Festland schwächte sich "Nate" wieder zu einem Tropensturm ab.
Der Hurrikan bewegte sich Sonntagmorgen mit 31 Stundenkilometern schnell in Richtung Norden und dürfte auch in den Nachbarstaaten Mississippi und Alabama noch bis Montag für Starkregen und Überschwemmungen sorgen. Mehr als 100.000 Menschen waren am Sonntag ohne Strom.
US-Präsident Donald Trump rief für Louisiana und Mississippi den Notstand aus und bewilligte damit Bundesmittel zur Bewältigung von Sturmfolgen. Die Katastrophenschutzbehörde Fema sei auf den Hurrikan vorbereitet, versicherte Trump im Kurzbotschaftendienst Twitter.
Das Hurrikanzentrum rechnete am Sonntag zwar mit einer "raschen Abschwächung" des Sturms und hob seine Hurrikan-Warnung auf. Die Meteorologen warnten die Betroffenen aber trotzdem vor einer "lebensbedrohlichen Situation". In Kombination mit der normalen Flut werde eine "gefährliche Sturmflut" im Gefolge von "Nate" normalerweise trockene Gebiete im Landesinnenren überschwemmen.
Auch der Gouverneur von Louisiana, John Bel Edwards, warnte seine Landsleute: "Alle in tiefer gelegenen Gegenden (...) rufen wir auf, sich jetzt vorzubereiten." In Mississippi bildeten sich lange Warteschlangen an den Tankstellen. Im Golf von Mexiko wurden vorsorglich mehrere Offshore-Öl- und Gasplattformen evakuiert.
Ausläufer des Hurrikans hatten am Samstagabend auch New Orleans in Louisiana erreicht. Die Stadt war im Jahr 2005 durch Hurrikan "Katrina" schwer verwüstet worden. Die Hurrikan-Warnung für New Orleans und eine Ausgangssperre wurden am späten Samstagabend jedoch wieder aufgehoben.
Wegen Überschwemmungsgefahr hatte sich New Orleans auf Evakuierungen eingestellt und Notunterkünfte eingerichtet. Die Bewohner wurden aufgefordert, sich mit Lebensmitteln und Trinkwasser für mehrere Tage einzudecken. In vielen Supermärkten waren die Wasserregale bereits leer.
Auf seinem zerstörerischen Weg Richtung USA hatte "Nate" vor allem Mittelamerika hart getroffen: Dort kamen mindestens 31 Menschen ums Leben, zudem richtete der Sturm schwere Schäden an.
Die USA und die Karibik waren in den vergangenen sechs Wochen von einer Hurrikan-Serie getroffen worden. In den USA hatten im August und September "Harvey" und "Irma" gewütet und vor allem in Texas und Florida enorme Schäden angerichtet. Zuletzt hinterließ Ende September Hurrikan "Maria" auf mehreren Karibikinseln und im US-Außengebiet Puerto Rico eine Spur der Verwüstung.
(W.Budayev--DTZ)