Leopard nach 36-stündigem Streifzug in indischer Fabrik eingefangen
Ganze 36 Stunden lang hat ein in einer Autofabrik herumstreunender Leopard die Polizei in Indien in Atem gehalten. Wächter hatten den ungebetenen Gast am Donnerstag auf Überwachungsvideos entdeckt und das Fabrikgelände umgehend räumen lassen. In einem langwierigen Einsatz in der Produktionsstätte von Maruti Suzuki in Manesar nahe Neu Delhi versuchten Polizeibeamte anschließend, die Raubkatze mit Fleischstücken und sogar mit lebenden Ziegen aus dem Versteck zu locken.
Nach ihrer ersten Sichtung ließ sich die Großkatze allerdings lange bitten, bevor sie wieder auf der Bildfläche erschien. Erst nach anderthalb Tagen konnten die Beamten das Tier dingfest machen und betäuben. Nach einer medizinischen Untersuchung sollte der Leopard wieder in die Wildnis entlassen werden. "Niemand wurde bei dem Einsatz verletzt und das Gebiet wieder für sicher erklärt", erklärte ein Polizeisprecher am Freitag.
Zwischen 2014 und 2017 wurden nach Behördenangaben in Indien mehr als 1140 Menschen von Raubtieren getötet, durchschnittlich entspricht das mehr als einem Todesopfer pro Tag. Gleichzeitig stirbt in Indien im Schnitt jeden Tag ein Leopard durch Menschenhand. Dass sich immer mehr Raubtiere in die Städte wagen, hat sich der Mensch vor allem selbst zuzuschreiben: die meisten tödlichen Konflikte zwischen Mensch und Tier gehen auf die zunehmende Verstädterung und schrumpfende Waldbestände zurück.
(W.Uljanov--DTZ)