Vorgaben von baden-württembergischem Gifterpresser wurden befolgt
Die Polizei hat im Fall des mutmaßlichen Gifterpressers von Baden-Württemberg einem Medienbericht zufolge dessen Vorgaben zunächst befolgt. So hätten die Ermittler im Sinne des von dem Erpresser vorgesehenen Ablaufplans zur Geldübergabe eigens ein Auto gekauft, berichtete das Magazin "Focus" am Freitag vorab. Zudem sei für die Millionenforderung des inzwischen festgenommenen 53-jährigen Jochen S. eine Sparkasse kontaktiert worden.
Schließlich hätten die Ermittler im Reiseteil der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" vom 24. September in einer Anzeige den Text "ALLES KLAR" veröffentlicht und damit wie gefordert die Eckdaten der geplanten Geldübergabe bestätigt. Laut "Focus" forderte S. von den zehn größten deutschen Lebensmittelhändlern insgesamt 11,75 Millionen Euro, gestückelt in 35.000 Scheine.
Die Polizei in Konstanz und die Staatsanwaltschaft Ravensburg wollten sich nicht zu dem Bericht äußern. Es würden keine Details aus dem Ermittlungsverfahren genannt, sagte ein Polizeisprecher. S. war in der vergangenen Woche nach Hinweisen aus der Bevölkerung im Zuge einer Öffentlichkeitsfahndung festgenommen worden. Er sitzt in Untersuchungshaft und legte ein erstes Geständnis ab. (Y.Leyard--DTZ)