Prinz Charles warnt mit eindringlichen Worten vor Plastikrückständen im Fisch
Angesichts der zunehmenden Verschmutzung der Meere hat Prinz Charles ein entschiedenes Handeln der Verantwortlichen eingefordert. Insgesamt acht Millionen Tonnen Plastikmüll gelangten jährlich in die Ozeane, sagte der britische Thronfolger am Donnerstag bei der Eröffnung der vierten europäischen Konferenz Our Ocean in Malta. "Wir sind kurz davor, den Punkt zu erreichen, an dem jeder wild gefangene Fisch, den Sie essen, Plastik enthält."
"Tatsächlich steht Plastik jetzt auf der Speisekarte", prangerte Prinz Charles bei der von der Europäischen Kommission ausgerichteten Konferenz die Zunahme von Plastikrückständen im Fisch an. Er appellierte an die EU-Staaten, ihrer ökologischen Verantwortung gerecht zu werden. Heftige Umweltkatastrophen wie die jüngsten Wirbelstürme seien als "äußerster Weckruf" zu verstehen. Nötig sei die Umstellung von einer "Wegwerf-Gesellschaft" auf eine Recycling-Ökonomie, forderte der für sein ökologisches Engagement bekannte Thronfolger.
Auch Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) nimmt an der noch bis Freitag dauernden Meeresschutzkonferenz in Malta teil. Sie wolle sich dort unter anderem für die Einrichtung internationaler Schutzgebiete auf Hoher See einsetzen, teilte das Ministerium für Umwelt und Naturschutz in Berlin mit.
Weiterhin werde Hendricks über den G20-Aktionsplan gegen Meeresmüll informieren, der unter der noch bis zum 30. November dauernden deutschen Präsidentschaft der 20 großen Industrie- und Schwellenländer (G20) initiiert worden war. Zu der Ausarbeitung eines solchen Aktionsplans hatte sich die Bundesregierung bei der dritten Our Ocean-Konferenz 2016 verpflichtet. Deutschland will für die Umsetzung dieses Aktionsplans und weitere Meeresschutzprojekte 30 Millionen Euro bereitstellen.
(Y.Ignatiev--DTZ)