Zahl der Toten in Puerto Rico nach Trump-Besuch auf 34 gestiegen
Kurz nach dem Besuch von US-Präsident Donald Trump in Puerto Rico haben die Behörden der sturmgeschädigten Karibikinsel einen starken Anstieg der Opferzahl bekanntgegeben. Die Zahl der identifizierten Todesopfer durch den Hurrikan "Maria" sei auf 34 gestiegen, sagte Gouverneur Ricardo Rossello am Dienstagabend. Während Trumps Kurzbesuch hatte die offizielle Opferzahl noch bei 16 gelegen.
Trump hatte seinen Besuch in Puerto Rico für Lobpreisungen des Katastropheneinsatzes seiner eigenen Regierung genutzt. Er sprach von dem "großartigen" und "fantastischen Job", den die Bundesbehörden und das Militär in dem US-Außenterritorium geleistet hätten: "Das gesamte Team war fabelhaft." Damit reagierte Trump auf die Kritik, er greife der Insel bislang nicht genügend unter die Arme.
Zwei Wochen nach dem Hurrikan "Maria" ist ein Großteil der 3,4 Millionen Inselbewohner nach wie vor ohne Strom, Trinkwasser und Telefonverbindung, auch die Lebensmittelversorgung ist unzureichend. Bei seinem Besuch hob der Präsident aber darauf ab, dass die Zahl der Todesopfer auf Puerto Rico deutlich geringer war als bei anderen Wetterkatastrophen in den USA.
Der Hurrikan "Katrina" im Jahr 2005 mit seinen "tausenden" Toten sei im Vergleich zu "Maria" eine "reale Katastrophe" gewesen, sagte Trump bei einem Gespräch mit Behördenvertretern und Militärs in der Inselhauptstadt San Juan. Durch "Katrina" waren in New Orleans und Umgebung mehr als 1800 Menschen ums Leben gekommen.
Trump wird unter anderem angelastet, dass die Bundesbehörden auf die Verwüstungen durch die Hurrikane "Harvey" und "Irma" im Sommer in den US-Bundesstaaten Texas, Louisiana und Florida deutlich energischer reagiert hätten als auf die Katastrophe auf Puerto Rico. Die Einwohner des US-Außenterritoriums haben die US-Staatsbürgerschaft, an den Präsidentschaftswahlen dürfen sie aber nicht teilnehmen.
(Y.Ignatiev--DTZ)