Indonesien: Vulkan treibt auf Insel Bali 120.000 Menschen in die Flucht
Das anhaltende Grollen des Vulkans Agung treibt auf der Urlaubsinsel Bali immer mehr Menschen zur Flucht. Von Dienstag bis Donnerstag sei die Zahl der Geflohenen von 75.000 auf mehr als 120.000 gestiegen, teilte die indonesische Katastrophenschutzbehörde mit.
Die Anzeichen für einen bevorstehenden Ausbruch verdichteten sich: Allein in der Nacht zu Donnerstag registrierten Geologen rund 125 vulkanische Erdbeben rund um den Berg, manche erreichten nach Angaben der indonesischen Behörden die Stärke drei. Die Beben würden "immer stärker", erklärte die zuständige Vulkanbehörde. Der Katastrophenschutz konzentrierte seine Bemühungen im Vulkangebiet nun auf die Evakuierung von Nutztieren. 20.000 weitere Kühe sollten aus der Gefahrenregion gebracht werden, kündigte Behördensprecher Sutopo Purwo Nugroho an. Für die Bauern seien die Kühe extrem wertvoll, ohne ihre Tiere wollten viele Besitzer das Risikogebiet nicht verlassen. Mit der Versorgung der Geflohenen zeigte sich Nugroho zufrieden, sie sei derzeit ausreichend.
Beim letzten Ausbruch des Agung waren 1963 fast 1600 Menschen ums Leben gekommen. Der Vulkan spuckte Asche bis zur etwa tausend Kilometer entfernten Hauptstadt Jakarta auf der Insel Java.
Auch einige tausend Kilometer südöstlich von Bali versetzte ein Vulkan die Menschen in Schrecken. Die Regierung des pazifischen Inselstaats Vanuatu ordnete am Donnerstag die Evakuierung aller 11.000 Bewohner der Insel Ambae an. Dort war am Wochenende der Vulkan Manaro Voui zum Leben erwacht, er speit Asche und Dampf in den Himmel. Zuletzt war er 2005 ausgebrochen.
Die Bewohner von Ambae würden mit Schiffen auf benachbarte Inseln in Sicherheit gebracht, sagte der Direktor von Vanuatus Katastrophenschutzbehörde, Shadrack Welegtabit, zu AFP. Es sei wahrscheinlich, dass die Vulkanalarmstufe von derzeit vier auf den höchsten Stand fünf heraufgesetzt werde. (A.Nikiforov--DTZ)