Deutsche Tageszeitung - 114.200 Grippefällen - Vergangene Influenzasaison besonders heftig

114.200 Grippefällen - Vergangene Influenzasaison besonders heftig


114.200 Grippefällen - Vergangene Influenzasaison besonders heftig
114.200 Grippefällen - Vergangene Influenzasaison besonders heftig / Foto: ©

Mit rund 114.200 Grippefällen ist die vergangene Influenzasaison in Deutschland besonders heftig ausgefallen. Die Erkrankungszahlen im Herbst und Winter 2016/2017 waren höher als in allen früheren Jahren seit 2001 - ausgenommen die weltweite Grippepandemie 2009, wie das Robert-Koch-Institut (RKI) am Donnerstag in Berlin mitteilte. Betroffen waren vor allem ältere Menschen.

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In 26.000 Fällen, das ist knapp ein Viertel, mussten die Grippepatienten ins Krankenhaus. Insgesamt wurden 723 Todesfälle im Zusammenhang mit einer Influenza registriert. Fast alle Todesfälle betrafen Ältere - 94 Prozent der Gestorbenen waren demnach über 59 Jahre alt. In der Vorsaison 2015/16 lag der Anteil in dieser Altersgruppe bei 61 Prozent. Die Experten raten daher älteren Menschen und anderen Risikokandidaten dringend zur Grippeschutzimpfung. "Leider sind gerade bei den Senioren die Impfquoten mit rund 35 Prozent besonders niedrig", erklärte RKI-Präsident Lothar Wieler. Auch wenn die Wirksamkeit der Grippeimpfung nicht optimal sei, könnten viele Erkrankungsfälle und schwere Verläufe verhindert werden.

Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) forderte auch Ärzte und medizinisches Personal auf, "mit gutem Beispiel" voranzugehen und sich selbst auch gegen Grippe impfen zu lassen. Eine Pilotstudie des RKI in zwei Unikliniken zeigte, dass nur knapp 40 Prozent der Klinikmitarbeiter geimpft waren; 56 Prozent bei den Ärzten und 34 Prozent beim Pflegepersonal.

Das Paul-Ehrlich-Institut (PEI), das als Bundesinstitut für Impfstoffe und biomedizinische Arzneimittel die Qualität aller Impfstoffchargen prüft, gab in diesem Jahr bereits rund 17 Millionen Impfdosen gegen Grippe frei. Neben den Impfstoffen zur Injektion in den Oberarm gibt es in dieser Saison auch einen Impfstoff, der unter die Haut gespritzt werden kann, wie PEI-Präsident Klaus Cichutek mitteilte. Zusätzlich gibt es einen als Nasenspray zu verwendenden Impfstoff für Kinder und Jugendliche zwischen zwei und 17 Jahren.

Empfohlen wird die Schutzimpfung neben älteren Menschen über 60 Jahren in erster Linie chronisch Kranken mit Grundleiden wie Diabetes, Asthma oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen, medizinischem Personal und Schwangeren ab dem zweiten Schwangerschaftsdrittel. Als optimaler Impfzeitraum gelten Oktober und November.

Nach der Impfung dauert es zehn bis 14 Tage, bis der Körper einen ausreichenden Schutz gegen die Grippeviren aufbaut. Die Schutzimpfung sollte jedes Jahr aufgefrischt werden, weil sich auch die Viren ständig verändern. Um das Ansteckungsrisiko zu verringern, wird zusätzlich zur Impfung regelmäßiges und gründliches Händewaschen mit Seife empfohlen.  (A.Stefanowych--DTZ)

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