Fast 36 Jahre alter Vermisstenfall aus Hamburg entpuppt sich als Mord
Durch Nachforschungen sogenannter Cold-Case-Ermittler der Hamburger Polizei hat sich ein fast 36 Jahre alter Vermisstenfall als mutmaßlicher Mord entpuppt. Ein bereits wegen anderer Tötungsdelikte seit vielen Jahren in der Psychiatrie einsitzender Mann habe gestanden, die damals 36-jährige Beata Sienknecht im Oktober 1981 getötet und ihre Leiche beseitigt zu haben, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft am Donnerstag mit.
Den Angaben zufolge gehörte der 58-jährige Klaus-Dieter H. zum "entfernten Bekanntenkreis" der dreifachen Mutter, die nach dem Besuch einer Freundin in selben Hochhaus in Hamburg-Steilshoop am Abend des 13. Oktobers 1981 spurlos verschwand. Ermittlungen hätten zu weiteren Zeugen geführt, zu H. führten schließlich Recherchen im Umfeld des Opfers und der Hinweis einer Facebook-Nutzerin.
Dieser habe die Tat bei einer Vernehmung bereits vor etwa einem Monat gestanden, teilten die Ermittler mit. Der Leichnam von Beata Sienknecht sei bislang allerdings noch nicht gefunden worden.
Sogenannte Cold-Case-Ermittlungsgruppen nehmen sich systematisch ungeklärte Kriminalfälle vor. Die Hamburger Experten stießen im Zusammenhang mit dem spurlosen Verschwinden der Frau im Frühjahr auf neue Aufklärungsansätze und nahmen in Kooperation mit der Staatsanwaltschaft Ermittlungen wegen Mordes auf.
Im August wandten sie sich mit einem Zeugenaufruf an die Öffentlichkeit. Darin fragten sie unter anderem nach Menschen, die Angaben zum Leben des Opfers und ihres damaligen Ehemanns machen konnten.
(W.Uljanov--DTZ)