Kim will Trump für Nordkorea-Drohungen "teuer bezahlen" lassen
Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un hat US-Präsident Donald Trump nach dessen jüngsten Drohungen gegen sein Land gewarnt, er werde dafür "teuer bezahlen". "Ich werde den Mann, der die Hoheit über das Oberkommando in den USA hat, für seine Rede teuer bezahlen lassen", in der Trump Nordkorea mit der "völligen Zerstörung" gedroht hatte, wurde Kim am Freitag von der staatlichen Nachrichtenagentur KCNA zitiert.
Trump sei "geistesgestört", sagte Kim demnach ferner. Trump hatte bei seinem ersten Auftritt vor der UN-Vollversammlung am Dienstag gedroht, die USA würden Nordkorea notfalls mit einem Militärangriff "völlig zerstören", falls Pjöngjang im Streit um sein Atom- und Raketenprogramm nicht einlenke. Diese Drohung löste auch am Donnerstag heftige Reaktionen aus. Der nordkoreanische Außenminister Ri Yong Ho sagte am Rande der UN-Generaldebatte in New York: "Wenn sie versuchen, uns mit dem Klang eines Hundegebells zu schockieren, dann haben sie eindeutig den Traum eines Hundes."
Kritik rief Trumps Rede aber auch unter den Verbündeten hervor. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sagte der Deutschen Welle: "Ich bin gegen eine solche Drohung". Sie halte "jede Art von militärischer Lösung für absolut unangemessen" und setze stattdessen auf diplomatische Bemühungen. In dieser Frage gebe es "einen klaren Dissens" mit Trump.
Nordkorea hatte die Weltgemeinschaft in den vergangenen Wochen nicht nur mit seinem sechsten Atomwaffentest, sondern auch mit Raketentests in Unruhe versetzt. Der Konflikt mit dem ostasiatischen Land steht deshalb im Zentrum des derzeitigen einwöchigen Treffens von Staatenlenkern aus aller Welt am UN-Hauptquartier in New York. (U.Stolizkaya--DTZ)