USA: Hurrikan "Maria" richtet schwere Schäden in Puerto Rico an
Der Hurrikan "Maria" ist mit mehr als 240 Stundenkilometern über Puerto Rico hinweggefegt und hat schwere Schäden in dem US-Außengebiet angerichtet. Die gesamte Insel war am Donnerstag ohne Strom. "Unser Leben, so wie wir es kannten, hat sich verändert", sagte die Bürgermeisterin der Hauptstadt San Juan, Carmen Yulín Cruz. Insgesamt kamen in der Karibik mindestens zehn Menschen durch den Wirbelsturm ums Leben.
Am frühen Donnerstagmorgen hatte "Maria" vom Festland wieder in Richtung Meer abgedreht - in Puerto Rico wurde nach und nach das ganze Ausmaß der Zerstörung deutlich. Der Sturm war als Hurrikan der zweithöchsten Kategorie auf den Südosten der Insel getroffen. Mindestens ein Mensch kam ums Leben. Weite Teile von San Juan stünden "komplett unter Wasser", sagte Yulín Cruz unter Tränen in einer Notunterkunft zu Journalisten. Zehntausende Menschen hatten in San Juan Zuflucht in Notunterkünften gesucht. Die Regierung hatte vorab landesweit rund 500 Notunterkünfte für 67.000 Menschen eingerichtet.
Der Gouverneur des US-Außengebiets, Ricardo Rossello, sprach vom "zerstörerischsten Sturm des Jahrhunderts". Das Telefonnetz sei teilweise zusammengebrochen, die Energieversorgung völlig, sagte er im Fernsehsender CNN. Aus dem besonders betroffenen Südosten der Insel gebe es bislang kaum Informationen. Es könne Monate dauern, bis die Schäden wieder behoben seien, sagte Rossello.
Der Wetterdienst warnte am Donnerstag weiter vor gefährlichen Springfluten. Die Überschwemmungen seien "katastrophal", hieß es in einer Mitteilung der Behörden beim Kurzbotschaftendienst Twitter.
Bis Samstag galt eine zwölfstündige nächtliche Ausgangssperre ab 18.00 Uhr abends. Bis Mittwochabend wurden vereinzelte Fälle von Plünderungen gemeldet. Nach Behördenangaben wurden zehn Verdächtige festgenommen.
Am Mittwochabend befand sich "Maria" rund 120 Kilometer östlich von Punta Cana in der Dominikanischen Republik. Das Nationale Hurrikanzentrum der USA (NHC) hatte ihn auf einen Sturm der Kategorie zwei herabgestuft.
Zuvor hatte "Maria" bereits auf der Insel Dominica gewütet. Dort starben nach Behördenangaben mindestens sieben Menschen. In Guadeloupe kamen zwei Menschen ums Leben, zwei weitere wurden vermisst. Ausläufer des Hurrikans erreichten auch die Amerikanischen Jungferninseln.
Vor "Maria" hatte "Irma" in der Karibik und in Florida schwere Zerstörungen angerichtet. Mindestens 40 Menschen starben. Viele Wissenschaftler vermuten, dass schwere Wirbelstürme wie "Maria", "Irma" und davor "Harvey" aufgrund des Klimawandels an Intensität zunehmen. (A.Stefanowych--DTZ)