Mutmaßlicher Dreifachmörder von Villingendorf schweigt
Der nach fünftägiger Flucht festgenommene mutmaßliche Dreifachmörder von Villingendorf hat in ersten Vernehmungen zu der Tat geschwiegen. Er machte weder bei der Polizei noch vor dem Haftrichter Angaben, wie die Ermittler am Mittwoch mitteilten. Bei seine Festnahme hatte der 40-jährigen Drazen D. demnach auch die mutmaßliche Tatwaffe bei sich. Er sitzt in Untersuchungshaft.
D. soll am Donnerstagabend in einem Mehrfamilienhaus im baden-württembergischen Villigendorf seinen sechsjährigen Sohn, den neuen Partner seiner Exfrau und eine Cousine des Manns erschossen haben. Die Mutter des getöteten Jungen konnte vom Tatort fliehen. Nach dem mutmaßlichen Täter wurde in den Tagen danach mit einer Großfahndung gesucht.
Er wurde schließlich am Dienstagnachmittag bei Neufra im Landkreis Rottweil von Beamten widerstandslos festgenommen, nachdem ihn zwei Zeugen zuvor erkannt und die Polizei alarmiert hatten. Laut dem Leiter der Kriminalpolizei, Rolf Straub, sagte er "ungefragt" bei seiner Festnahme: "Ich bin der, den ihr sucht." Er trug demnach drei Plastiktüten bei sich, in denen sich auch die mutmaßliche Tatwaffe befand.
Der Angeklagte wurde nach Angaben des Leiters der Staatsanwaltschaft Rottweil, Joachim Dittrich, dem Haftrichter vorgeführt. Er befindet sich seither in Untersuchungshaft. Die Staatsanwaltschaft gehe von einem "bewussten Tötungsplan" des Manns und daher vom Vorwurf des Mords aus, sagte Dittrich.
Der mutmaßliche Mörder durfte sich den Ermittlern zufolge seiner Exfrau schon seit Monaten nicht nähern. Ein entsprechendes Annäherungsverbot war demnach vom Amtsgericht erlassen worden und war zudem auch in einer später getroffenen Vereinbarung enthalten.
(N.Loginovsky--DTZ)