Physik-Nobelpreis für deutschen Klimaforscher Hasselmann und zwei weitere Wissenschaftler
Der diesjährige Physik-Nobelpreis geht an den deutschen Klimaforscher Klaus Hasselmann und an seinen US-japanischen Kollegen Syukuro Manabe sowie an den Italiener Giorgio Parisi. Damit würden Hasselmann und Manabe für ihre physikalischen Modelle für eine "zuverlässige Vorhersage der Erderwärmung" geehrt, teilte die Schwedische Akademie der Wissenschaften am Dienstag in Stockholm mit. Die beiden Wissenschaftler hätten zum Verständnis beigetragen, wie das Erdklima funktioniert und wie der Mensch es beeinflusst.
Die andere Hälfte des Preises gehe an Parisi für die Entdeckung, wie das "Zusammenspiel von Unordnung und Fluktuationen physikalische Systeme von der atomaren bis hin zu planetaren Ebene bestimmt". Die drei Wissenschaftler teilen sich das Preisgeld in Höhe von zehn Millionen Kronen (rund 985.000 Euro).
Der 89-jährige Hasselmann hatte früher das Max-Planck-Institut für Meteorologie in Hamburg geleitet. Ebenso wie er arbeitete auch sein 90-jähriger Kollege Manabe an Modellen zur Vorhersage von Klima-Veränderungen. Der 73 Jahre alte Parisi befasste sich mit komplexen physikalischen Systemen.
Bereits im vergangenen Jahr war ein Deutscher mit dem Physik-Nobelpreis ausgezeichnet worden. Der Astrophysiker Reinhard Genzel teilte sich den Preis mit dem Briten Roger Penrose und der US-Wissenschaftlerin Andrea Ghez für ihre Forschungen zu Schwarzen Löchern.
Die diesjährige Nobelpreis-Saison hatte am Montag mit der Kategorie Medizin begonnen. Ausgezeichnet wurden die US-Forscher David Julius und Ardem Patapoutian für ihre Grundlagenvorschung zur Hitze- und Druckwahrnehmung im menschlichen Körper. Am Mittwoch und Donnerstag folgen die Nobelpreise für Chemie und Literatur, am Freitag der Friedensnobelpreis und am Montag die Auszeichnung für Wirtschaftswissenschaften.
(W.Budayev--DTZ)