Deutsche Tageszeitung - Raumsonde "BepiColombo" macht erste Bilder vom Merkur

Raumsonde "BepiColombo" macht erste Bilder vom Merkur


Raumsonde "BepiColombo" macht erste Bilder vom Merkur
Raumsonde "BepiColombo" macht erste Bilder vom Merkur / Foto: ©

Fast drei Jahre nach ihrem Start hat die europäisch-japanische Raumsonde "BepiColombo" erste Bilder vom Planeten Merkur aufgenommen. Wie die Europäische Raumfahrtagentur ESA am Samstag mitteilte, übermittelte die Sonde nach ihrem ersten Vorbeiflug am Merkur Schwarz-Weiß-Bilder zur Erde, auf denen die nördliche Hemisphäre des Planeten zu sehen ist. Mit ihren großen Kratern erinnert die Merkur-Oberfläche an den Mord.

Textgröße ändern:

Die Raumsonde flog den Angaben zufolge in einer Höhe von 199 Kilometern am Merkur vorbei. Da "BepiColombo" auf der Nachtseite des Planeten ankam, seien die Bedingungen aber "nicht ideal" gewesen, um Bilder aus nächster Nähe aufzunehmen, erklärte die ESA. Daher wurde das nächste Bild aus einer Entfernung von etwa tausend Kilometer aufgenommen.

"BepiColombo" war am 20. Oktober 2018 zu einer siebenjährigen Reise zum kleinsten und am wenigsten erforschten Planeten unseres Sonnensystems gestartet. Die nach dem italienischen Mathematiker und Ingenieur Giuseppe "Bepi" Colombo benannte und von der ESA geleitete Mission zum sonnennächsten Planeten gilt als das bislang komplizierteste Raumfahrtprojekt Europas.

Kompliziert ist die Reise vor allem durch Merkurs Nähe zur Sonne. Angesichts der enormen Schwerkraft der Sonne erfordert es viel Energie, eine Raumsonde so abzubremsen, so dass sie in eine Umlaufbahn um den innersten Planeten des Sonnensystems einschwenken kann.

Im Fall von "BepiColombo" bedeutet dies: Um die Geschwindigkeit anzupassen, muss die Sonde insgesamt neun Planeten-Vorbeiflüge absolvieren. Sie flog bereits einmal dicht an der Erde und zwei Mal an der Venus vorbei. Nach insgesamt sechs Vorbeiflügen am Merkur soll die Sonde 2025 in eine Umlaufbahn um ihren Zielplaneten einschwenken.

Bislang erreichten nur zwei Missionen der US-Raumfahrtbehörde Nasa den Merkur: "Mariner 10" in den 70er Jahren und die Raumsonde "Messenger", die den Merkur von 2011 bis 2015 umkreiste.

Die "BepiColombo"-Mission soll die Besonderheiten der inneren Struktur des Merkurs und seines Magnetfelds erforschen und unter anderem der Frage nachgehen, ob es in den sonnenabgewandten Kratern Eis gibt.

(W.Budayev--DTZ)

Empfohlen

Leichen von rund 100 kurdischen Frauen und Kindern in Massengrab im Irak gefunden

Im Irak arbeiten die irakischen Behörden an der Exhumierung von rund 100 kurdischen Frauen und Kindern, die vermutlich unter der Herrschaft des irakischen Machthabers Saddam Hussein in den 1980er Jahren getötet wurden. Spezial-Teams hätten in diesem Monat damit begonnen, das 2019 entdeckte Massengrab im Süden des Landes auszuheben, sagte der Leiter der irakischen Behörde für Massengräber, Diaa Karim.

Berichte zu Flugzeugabsturz: Aserbaidschan geht von russischem Raketentreffer aus

Nach dem Absturz eines aserbaidschanischen Passagierflugzeugs in Kasachstan gehen die Behörden Aserbaidschans laut Medienberichten von einem Treffer durch eine russische Boden-Luft-Rakete aus. Der Sender Euronews zitierte Regierungskreise in Aserbaidschans Hauptstadt Baku mit den Angaben, Passagiere und Besatzungsmitglieder der Maschine seien von Splittern einer neben dem Flugzeug explodierenden Rakete getroffen worden. Militär- und Luftfahrtexperten hatten bereits zuvor auf am Wrack des Flugzeugs sichtbare offensichtliche Einschlagslöcher durch Splitter hingewiesen.

Bierflasche mit Reizgasspray geöffnet: 13 Buspassagiere in Lüneburg verletzt

Beim Versuch, eine Bierflasche mit einem Reizgasspray zu öffnen, hat ein 22-Jähriger in Lüneburg 13 Passagiere in einem Bus leicht verletzt. Diese atmeten das aus der beschädigten Sprühdose entwichene Gas ein, wie die Polizei in der niedersächsischen Stadt am Donnerstag mitteilte. Sie sprach von einer "glorreichen Idee".

Unfall mit elf Autos und drei Verletzten auf Autobahn bei Schleiz in Thüringen

Auf der Autobahn 9 bei Schleiz in Thüringen hat sich am Donnerstag ein Unfall mit elf Autos und drei Verletzten ereignet. Ein Mensch wurde schwer verletzt und mit einem Rettungshubschrauber in ein Krankenhaus geflogen, wie die Polizei in Schleifreisen mitteilte. Auslöser war demnach schlechte Sicht durch Nebel und die tiefstehende Sonne.

Textgröße ändern: