Bilder von totem Unfallopfer in sozialen Netzwerken führen zu Ermittlungen
Nach der Verbreitung von Bildern eines bei einem Verkehrsunfall getöteten neunjährigen Mädchens in sozialen Netzwerken hat die Polizei in Salzgitter Strafverfahren gegen drei Verdächtige eingeleitet. Das Ausmaß der Verbreitung des Materials könne derzeit noch nicht abgeschätzt werden, teilten die Beamten in der niedersächsischen Stadt am Donnerstag mit. Die Ermittlungen richteten sich daher gegen eine derzeit noch unbekannte Zahl von Verdächtigen.
Die Neunjährige war am Dienstagmorgen bei einem Unfall mit einem Linienbus ums Leben gekommen. Nach Angaben der Beamten wurden am Ort des Geschehens Aufnahmen von dem Mädchen gemacht. Nach einem Zeugenaufruf gingen bei ihnen zahlreiche Hinweise ein. Demnach wurden die Bilder vor allem in Whatsapp-Chatgruppen verbreitet.
"Polizei und Staatsanwaltschaft werden rigoros gegen Personen vorgehen, die das Bildmaterial veröffentlicht haben", betonten die Ermittler. "Hierzu zählt ausdrücklich auch das Teilen in sozialen Medien." Bisher sei die Polizei auf keine weiteren Fotos gestoßen. Sichtungen sollten weiter gemeldet werden.
Nach Angaben der Beamten liefen an den Schulen der Umgebung derzeit auch sogenannte Gefährderansprachen. Damit sollten Schüler sensibilisiert und eine weitere Verbreitung unterbunden werden. Das Veröffentlichen und Teilen derartiger Bilder sei eine Straftat, die auch mit Haftstrafen geahndet werden könne. (A.Stefanowych--DTZ)