Portugal: Zwölf Tote durch umstürzende Eiche auf Insel Madeira
Bei einer traditionsreichen Marienwallfahrt auf der portugiesischen Atlantik-Insel Madeira sind am gestrigen Dienstagabend durch eine umstürzende Eiche zwölf Menschen ums Leben gekommen. Rund 50 weitere Menschen wurden nach Angaben der Behörden verletzt, sieben von ihnen schwer. Unter den Verletzten waren auch ein Deutscher, ein Franzose und ein Ungar. Das Unglück ereignete sich in der Nähe der Wallfahrtskirche Nossa Senhora do Monte in einem Vorort der Inselhauptstadt Funchal.
Auf Amateur-Videos war zu erkennen, wie der 200 Jahre alte Baum kippte. Als die Rettungskräfte eintrafen, war der Boden von Ästen bedeckt, was die Bergung der Opfer erschwerte.
"Wir haben ein Knacken gehört, dann ist der Baum genau dort hingefallen, wo die Menschen Kerzen abgestellt haben", sagte der Augenzeuge Domingos Perestrelo dem Fernsehsender SIC Noticias. Panik sei ausgebrochen. Das Unglück ereignete sich demnach während der Messe - etwa eine halbe Stunde vor dem Beginn einer Prozession, zu der sich viele Menschen einfanden.
Das Unglück ereignete sich am Feiertag Mariä Himmelfahrt, der von katholischen Gläubigen weltweit begangen wird. Schauplatz der Marienwallfahrt von Funchal ist ein von zahlreichen alten Bäumen umringter Brunnen im Botanischen Garten, etwa fünf Kilometer vom Zentrum der Hauptstadt entfernt. Das sogenannte Monte-Fest lockt jedes Jahr am 15. August zahlreiche Besucher an.
Madeira ist ein beliebtes Touristenziel. Die Mehrheit der 250.000 Einwohner sind Katholiken. 2016 wurde das Monte-Fest wegen Waldbränden abgesagt. (A.Nikiforov--DTZ)