Schwere Waldbrände bei Ferienhäusern in der Nähe von Athen
Südeuropa leidet in der sommerlichen Hitze weiter unter Waldbränden. In der Nähe von Ferienhäusern an der griechischen Küste unweit von Athen wüteten am Montag starke Brände, wie die Behörden mitteilten. Bislang sei aber niemand verletzt worden. Der Kampf gegen die Feuer in Portugal wurde von der spanischen Feuerwehr unterstützt. Auf der französischen Ferieninsel Korsika kam ein mutmaßlicher Brandstifter in Untersuchungshaft.
In Kalamos rund 45 Kilometer östlich von Athen wütete den zweiten Tag in Folge ein Feuer, das nach Behördenangaben bereits mehrere Häuser zerstörte. "Es sind starke Brände in der Nähe von Ferienhäusern", sagte eine Mitarbeiterin der Katastrophenschutzbehörde, Ioanna Tsoupra, im Fernsehsender ERT.
Mehr als 200 Feuerwehrleute seien im Einsatz, teilte die Feuerwehr mit. Im nahegelegenen Oropos hatten die Behörden zuvor Bewohner zum Verlassen ihrer Häuser aufgefordert. Auch ein Kloster wurde evakuiert.
Bei Feuern auf der griechischen Ferieninsel Zakynthos vermuten die Rettungskräfte Brandstifter am Werk. Demnach brachen auf der Insel in den vergangenen 24 Stunden 22 Brände aus. "So etwas gab es noch nie", sagte der örtliche Feuerwehrchef Vassilis Matteopoulos dem Sender ERT.
Seit Sonntag sind in Griechenland insgesamt 91 Waldbrände ausgebrochen, doch die meisten von ihnen sind nach Angaben der Feuerwehr unter Kontrolle.
Unterdessen erhielten Rettungskräfte in Portugal für die Bekämpfung von Waldbränden im Zentrum des Landes Amtshilfe aus Spanien. Die Europäische Kommission teilte am Montag mit, Spanien habe 120 Feuerwehrleute und drei Flugzeuge nach Portugal geschickt.
Im Zusammenhang mit den Bränden auf Korsika wurde ein Verdächtiger in Untersuchungshaft genommen. Der 1962 geborene Mann sei in der Nacht zu Samstag festgenommen worden, teilte die Staatsanwaltschaft im korsischen Bastia am Sonntagabend mit. Er soll fünf Brände gelegt und damit Wälder, Buschland und andere Anpflanzungen zerstört und Menschenleben in Gefahr gebracht haben.
Die Staatsanwaltschaft legt dem Mann zudem das Fahren unter Alkoholeinfluss und das Mitführen einer Stichwaffe zur Last. In Bastia im Norden von Korsika waren am Freitagabend mehrere Feuer ausgebrochen.
Zwei Brände konnten bis Sonntagabend noch nicht unter Kontrolle gebracht werden. Wie die Feuerwehr mitteilte, wüteten die Feuer in Manso im Nordwesten Korsikas und in Pietracorbara im Nordosten der Insel. Sie zerstörten bereits mehr als 2000 Hektar Land, verletzt wurde jedoch niemand.
Seit Mitte Juli gibt es im Südosten Frankreichs und auf Korsika immer wieder Waldbrände, die bereits mehr als 9000 Hektar Land zerstörten. Im Zusammenhang mit den Feuern wird gegen mehrere Verdächtige ermittelt.
(Y.Leyard--DTZ)