Keine Gongschläge - Big Ben in London verstummt für vier Jahre
Das weltberühmte Geläut von Big Ben wird in den kommenden vier Jahren nicht mehr in London zu hören sein. Wegen umfangreicher Renovierungsarbeiten werde die 13,7 Tonnen schwere Glocke im Elizabeth-Turm des britischen Parlamentsgebäudes am kommenden Montag vorerst zum letzten Mal erklingen, teilte das Parlament am Montag mit.
Die auf vier Jahre angesetzte Renovierung diene dem Erhalt der Turmuhr und des 96 Meter hohen Turms des Westminster-Palastes, führte Steve Jaggs, der offizielle "Wächter der großen Uhr", aus. Er rief die Öffentlichkeit auf, sich das vorerst letzte Läuten von Big Ben vor Ort anzuhören.
Trotz der Renovierung, die 29 Millionen Pfund (31,9 Millionen Euro) kosten soll, wird die Turmuhr auch weiter die Zeit anzeigen. Mindestens eine der vier Seiten des Uhrenturms werde immer sichtbar bleiben, hieß es in der Ankündigung. Die Glocke Big Ben wird aber - außer zu besonderen Anlässen wie dem Jahreswechsel - nicht mehr akustisch auf das Verstreichen der Stunden aufmerksam machen.
In den vergangenen 157 Jahren ertönte die Glocke zur vollen Stunde, das Verstreichen einer Viertelstunde wurde von kleineren Glocken mit unterschiedlichen Melodien angezeigt. Zwischen 1983 und 1985 war Big Ben wegen Renovierungsarbeiten schon einmal für längere Zeit verstummt, auch 2007 setzte ihr Geläut wegen Instandhaltungsarbeiten aus.
Big Ben wird fälschlicherweise oft auch der ganze Uhrenturm des Westminster-Palastes genannt. Tatsächlich handelt es sich aber um die Glocke. Zur Herkunft des Namens gibt es zwei Theorien: Er könnte auf den Ingenieur Benjamin Hall zurückgehen, dessen Name auf der Glocke steht. Laut einer anderen Geschichte wurde Big Ben nach Ben Caunt benannt, einem um 1850 aktiven Schwergewichtsboxer. (Y.Ignatiev--DTZ)