Deutsche Tageszeitung - Deutsche Lepraärztin Ruth Pfau in Pakistan gestorben

Deutsche Lepraärztin Ruth Pfau in Pakistan gestorben


Deutsche Lepraärztin Ruth Pfau in Pakistan gestorben
Deutsche Lepraärztin Ruth Pfau in Pakistan gestorben / Foto: ©

Die deutsche Ordensfrau und Lepraärztin Ruth Pfau ist in Pakistan gestorben. Pfau sei im Alter von 87 Jahren in einer Klinik in Karachi friedlich eingeschlafen, teilte die Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe (DAHW) am Donnerstag in Würzburg mit. Die gebürtige Leipzigerin kam 1960 nach Pakistan, wo dank ihrer Hilfe und ihres Einsatzes insgesamt mehr als 50.000 Menschen von Lepra geheilt wurden.

Textgröße ändern:

Mit Unterstützung der DAHW baute Pfau in Karachi eine moderne Spezialklinik auf und errichtete in Pakistan ein flächendeckendes und bis heute funktionierendes Netz von Lepra- und Tuberkulosestationen. Diese versorgen auch Menschen in entlegenen Gebieten.

Pfau, die auch "Mutter der Leprakranken" genannt wurde, erhielt für ihre Arbeit zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Albert-Schweizer-Preis und den deutschen Fernsehpreis Bambi. 1979 wurde sie in Pakistan auch zur Ehrenbürgerin und nationalen Beraterin für Leprafragen im Rang einer Staatssekretärin ernannt. Bis zu ihrem Tod setzte sie sich für Menschenrechte, Völkerverständigung sowie die Achtung aller Religionen ein.

DAHW-Präsidentin Gudrun Freifrau von Wiedersperg würdigte Pfaus Arbeit und ihr Vermächtnis. Sie habe zigtausenden von Lepra gezeichneten und aus der Gesellschaft ausgegrenzten Menschen mit ihrer medizinischen und sozialen Hilfe "ein neues Leben geschenkt". Pfau wird demnach gemäß ihrem Wunsch in Karachi bestattet.

An Lepra erkranken jedes Jahr weltweit zwischen 220.000 und 250.000 Menschen, vorwiegend in den tropischen und subtropischen Ländern. Lepra wird durch Mycobacterium leprae hervorgerufen. Nach einer Inkubationszeit von neun Monaten bis zu maximal 20 Jahren können sehr verschiedene klinische Symptome auftreten.

Sie umfassen Hauterscheinungen und Nervenschädigungen, die zu Sensibilitätsstörungen und Lähmungen führen können. Viele Betroffene werden aufgrund dieser sichtbaren Krankheitszeichen sozial ausgegrenzt.

(Y.Leyard--DTZ)

Empfohlen

Kindesmissbrauch auf Schultoiletten in Krefeld: Tatverdächtiger in Untersuchungshaft

Nach zwei sexuellen Übergriffen auf Kinder in Schultoiletten ist in Krefeld ein 26-jähriger Tatverdächtiger in Untersuchungshaft genommen worden. Ein Haftrichter erließ am Donnerstag wegen Verdachts des schweren sexuellen Missbrauchs von Kindern Haftbefehl, wie Polizei und Staatsanwaltschaft in der nordrhein-westfälischen Stadt mitteilten.

Leichenteile bei Suche nach vermisster 49-Jähriger in Franken gefunden

Im Fall einer seit Ende September als vermisst geltenden 49 Jahre alten Frau haben Polizisten in Bayern Leichenteile gefunden. Bei einer neuerlichen Absuche eines Waldstücks im Bereich Alfeld im Landkreis Nürnberger Land seien von Polizisten Überreste der Leiche einer Frau gefunden worden, teilte das Polizeipräsidium Mittelfranken am Donnerstag mit. Am Fundort seien daraufhin umfangreiche Spurensicherungsmaßnahmen eingeleitet worden.

88 Teelichte zu 88. Geburtstag lösen in Freiburg Feuerwehreinsatz aus

Ein Kerzenbrand bei einer Geburtstagsfeier hat im baden-württembergischen Freiburg einen Feuerwehreinsatz ausgelöst. Angehörige einer 88-jährigen Frau zündeten bei der Feier 88 Teelichte an, wodurch schließlich große Flammen entstanden, wie die örtliche Polizei am Donnerstag mitteilte. Die Flammen verrußten schließlich die Zimmerdecke. Verletzt wurde niemand.

Protestcamp gegen Tesla-Erweiterung in Brandenburg wird abgebaut und entsorgt

Ein Protestcamp gegen die Werkserweiterung des US-Elektroautobauers Tesla im brandenburgischen Grünheide wird endgültig abgebaut. Am Donnerstag würden noch die letzten der insgesamt 20 Baumhauskonstruktionen kontrolliert zum Absturz gebracht, teilte das Polizeipräsidium in Potsdam mit. Die Reste des Waldcamps würden dann unter Berücksichtigung gegebenenfalls notwendiger Eigentumssicherungen entsorgt.

Textgröße ändern: