Landwirtschaftsminister Schmidt offen für Abschuss von Wölfen
Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) hat sich erneut für einen regional begrenzten Abschuss von Wölfen ausgesprochen. "Der Wolf darf nicht pauschal als unantastbar betrachtet werden", sagte Schmidt am heutigen Freitag (28.07.2017) in einem Interview. "Dort, wo er in zu großer Zahl auftritt und als Raubtier Schneisen in Nutztierbestände reißt, kann eine begrenzte Abschussquote helfen. Wir müssen besonders die Schafe schützen."
Der Wolf habe keine natürlichen Feinde in Deutschland, sagte der Minister. Die Zahl der von Wölfen getöteten Schafe, Ziegen und Rinder in Deutschland habe sich von 2014 auf 2015 auf 714 mehr als verzwanzigfacht. "Für die Bestandsregulierung brauchen wir ein wirksames Wolfsmanagement, das die regionalen Gegebenheiten berücksichtigt." Illegale Abschüsse verurteile Schmidt indes "scharf".
Der Wolf befindet sich in Deutschland seit Jahren wieder auf dem Vormarsch. Nach den aktuellsten Daten vom September vorigen Jahres wurden inzwischen 46 Rudel, 15 Wolfspaare sowie vier sesshafte Einzeltiere nachgewiesen. Wölfe sind streng geschützt und dürfen weder gefangen noch getötet werden. Wolfsangriffe auf Nutztiere entfachten immer wieder Diskussionen um eine Bejagung, es werden immer wieder auch illegal erschossene Tiere gefunden. (Y.Ignatiev--DTZ)