Studie: Keine langfristigen Nachteile für Betriebe durch längere Elternzeit
Längere Abwesenheiten von Müttern nach der Einführung des Elterngeldes 2007 haben sich einer Studie zufolge nicht langfristig negativ auf die Unternehmen in Deutschland ausgewirkt. Kurzfristige Beschäftigungslücken blieben auf lange Sicht ohne negative Konsequenzen wie dauerhaft niedrigere Beschäftigung oder häufigere Betriebsschließungen, erklärte das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) in Nürnberg am Donnerstag. Auch für die Frauen selbst habe die Elternzeit keine negativen Auswirkungen auf die Karriere.
2007 löste das Elterngeld das Erziehungsgeld ab. In der Folge blieben mit 40 Prozent mehr Mütter länger als zwölf Monate nach der Geburt ihres Kindes zu Hause, mit dem Erziehungsgeld, als es 20 Prozent waren, wie das IAB mitteilt. Dadurch ging die Gesamtanzahl der Beschäftigten in den kleinen und mittleren Unternehmen in diesem Zeitraum zwar um drei Prozent zurück, Auswirkungen auf Beschäftigung, Löhne oder den Fortbestand der Firmen hatte das den Angaben nach jedoch nicht.
"Überproportionale Belastungen für Betriebe durch längere Elternzeiten scheinen somit kein stichhaltiges Argument gegen diese wichtige familienpolitische Maßnahme zu sein", erklärte Michael Oberfichtner, Mitautor der Studie. Etwa ein Drittel aller Mütter wurde bereits vor der Geburt durch Neueinstellungen ersetzt. Häufig durch ebenfalls junge Frauen, die als Vertretung für die anstehenden Elternzeiten in den Betrieb eintraten. Dennoch hatten die Neueingestellten im Schnitt die gleiche Wahrscheinlichkeit, länger als zwölf Monate im Betrieb zu bleiben wie andere Neueingestellte.
"Demnach könnten Elternzeitvertretungen in vielen Fällen ein Weg in eine dauerhafte Beschäftigung sein", so Mathias Huebener vom Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BiB), das an der Studie beteiligt war. Keine negativen Auswirkungen hatte die Einführung des Elterngeldes demnach auf die Karrieren von Frauen. Ab dem Ende der maximalen Bezugszeit waren die Anteile der Mütter, die zu ihrem früheren Betrieb zurückgekehrt sind, sehr ähnlich wie vor der Einführung des Elterngeldes.
(V.Sørensen--DTZ)