Gewerkschaft GEW kritisiert Ende der Isolationspflicht bei Coronainfektionen
Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hat das Ende der Isolationspflicht für Coronainfizierte in mehreren Bundesländern scharf kritisiert. Die GEW habe "große Bedenken, an Corona erkrankte Lehrkräfte in den Unterricht zu schicken", sagte deren Bundesvorsitzende Maike Finnern den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND) vom Dienstag. Die Länder ließen die Schulen allein.
An Corona erkrankte Lehrkräfte könnten sich in einigen Bundesländern wie Baden-Württemberg zwar krankmelden, fügte Finnern an. Angesichts eines "dramatischen Lehrkräftemangels" würden viele aber trotzdem zur Arbeit gehen und setzten damit sich selbst und andere einem erhöhten Risiko aus. Die Politik verlagere damit den Entscheidungsdruck lediglich auf Einzelne.
Die Vorgaben zu Isolation und Quarantäne bei Corona-Infektionen sind auf Landesebene geregelt. Mehrere Bundesländer, darunter Bayern, Hessen und Schleswig-Holstein, hoben die Isolationspflicht für Corona-Infizierte inzwischen ganz auf und begründeten dies mit dem veränderten Charakter der Pandemie. An deren Stelle tritt dort etwa eine Pflicht zum Maskentragen außerhalb der eigenen Wohnung. Das Vorgehen ist umstritten, Kritik daran übt unter anderem auch von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD).
(P.Vasilyevsky--DTZ)