Lehrer sehen Schulen unzureichend für Ukraine-Flüchtlingskinder vorbereitet
Die deutschen Schulen sind nach Ansicht des Deutschen Lehrerverbands zwei Monate nach Beginn des Ukraine-Kriegs noch immer nicht ausreichend auf die große Zahl von Flüchtlingskindern vorbereitet. Die deutsche Politik tue zu wenig, um kurzfristig zusätzliche Lehrkräfte zu gewinnen, sagte Lehrerverbands-Präsident Heinz-Peter Meidinger der "Augsburger Allgemeinen" (Freitagausgabe). Er forderte "große Kampagnen" zur Personalrekrutierung.
Meidinger schlug vor, auf pensionierte Lehrer zuzugehen, "die in den Schuldienst zurückkehren sollen" und auf Lehramtsstudierende. "Und ich kann mir vorstellen, dass finanzielle Anreize Teilzeitkräfte dazu bewegen könnten, vorübergehend ihre Stunden aufzustocken."
Nach Angaben des Bundesinnenministeriums wurden bisher mehr als 380.000 Ukraine-Flüchtlinge in Deutschland registriert. Der Großteil der Geflüchteten sind Frauen und Kinder. An allgemein- und berufsbildenden Schulen wurden laut Kultusministerkonferenz bisher gut 65.000 Kinder und Jugendliche aufgenommen.
Es sei zu erwarten, dass ein beträchtlicher Teil der ukrainischen Kinder die Realschule oder das Gymnasium anstrebe, sagte Meidinger weiter. "Diese Schulen sind auf Willkommensgruppen aber gar nicht eingestellt." Zumindest im laufenden Schuljahr, sehe es "noch eher nach Durchgewurschtel aus."
(A.Nikiforov--DTZ)